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Farbenfroh statt schwarzweiß (ein Buchprojekt)

„Wir brauchen Menschen, die sich hinstellen und sagen: Wisst ihr was, ich leide seit vielen Jahren an Depressionen. Aber ich führe ein ganz normales Leben und kann arbeiten, weil ich weiß, wann es mir gut geht und wann ich Hilfe benötige. Doch leider sind es nicht solche Beispiele, die das Bild in der Öffentlichkeit prägen, sondern die anderen, die negativen, z.B. wenn Menschen es nicht schaffen, wenn sie scheitern. Dieses Bild setzt sich in den Köpfen fest, deshalb sind enorme Anstrengungen in der Kommunikation und Aufklärung notwendig.“

So Verena Bentele, die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, in einem Interview für die Fachzeitschrift Psyche im Fokus (2015, Ausgabe 3, S.16-21).

Dies ist der Anliegen des im Jahr 2019 erscheindenden Buches: Die Vorurteile zu brechen und die wahren Geschichten der Menschen mit psychischen Erkrankungen zu erleuchten. Die Vielfalt statt der in den Medien oft dargebotene Einseitigkeit zu offenbaren. Wir wollen über das Leben der Menschen  mit psychischen Störungen berichten: Über ihre erlebten Erfolgen und Fähigkeiten einerseits und anderseits über die stattfindende Diskriminierung und die Hürden, die leider immer noch allgegenwärtig und manchmal sogar institutionell geschaffen sind.

Institutionell geschaffen? Ja! Denn leider erleben viele Menschen mit psychischen Störungen Diskriminierung, wenn sie das Tabuthema, ihre Erkrankung, offen diskutieren. Oft wird Ihre Arbeits- oder Studierfähigkeit mit der Erkrankung gleichgesetzt und ihnen werden fälschlicherweise diverse Kompetenzen abgesprochen. Im schlimmsten Falle  wird von dem Arbeitsgeber nahegelegt, Berufsunfähigkeit zu beantragen oder sie werden bei Lohntarifumstellungen schlicht übergangen.  (https://www.berliner-zeitung.de/wissen/tabuthema-wenn-der-psychiater-selbst-seelisch-krank-ist-28645068?dmcid=sm_fb ). An den Universitäten werden Ihnen die eigentlich dafür geschaffenen Hilfen nicht gestattet und somit sogar von der Seite der Institutionen Diskriminierung betrieben

Wegen der gerechtfertigten Angst vor Stigmatisierung verstecken sich viele Menschen mit psychischen Störungen  und geben auf, anstelle für ihre Rechte zu kämpfen.  Dies muss ein Ende finden. Mit Frau Benteles Worten, müssen sie sich in der Zukunft tatsächlich trauen KÖNNEN zu sagen:

„ Wisst ihr was, ich leide seit vielen Jahren an XXX,  Aber ich führe ein ganz normales Leben und kann arbeiten, weil ich weiß, wann es mir gut geht und wann ich Hilfe benötige.

Um diesen Zustand zu schaffen, müssen sie sich aber auch dieser Hilfe sicher sein, wenn sie gerade welche benötigen.

Gemäß Art.24 UN-BRK haben die Vertragsstaaten sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen ohne Diskriminierung und gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allgemeiner Hochschulbildung, Berufsausbildung, Erwachsenenbildung und lebenslangem Lernen haben.  Zu diesem Zweck stellen die Vertragsstaaten sicher, dass für Menschen mit Behinderungen angemessene Vorkehrungen getroffen werden.

Gemäß Art.3 Abs.3 Satz 2 GG darf niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.  Eine Behinderung kann auch aufgrund einer psychischen Störung vorliegen (§2 Abs.1 SGB IX).

 

Mit unserem Buch möchten  wir Bewusstsein schaffen und entgegen die Diskriminierung der Menschen mit psychischen Störungen in der Gesellschaft wirken. Das kann  nur passieren, wenn offen darüber gesprochen werden kann, ohne die Befürchtung  stigmatisiert zu werden oder gar deswegen Nachteile zu erleben.

Lasst uns gemeinsam das Schweigen brechen und der Welt zeigen: Unsere Leben mit der Erkrankungen sind total verschieden, so wie wir: Farbenfroh statt schwarzweiß!

Auch Du bist herzlich eingeladen bei unserem Buchprojekt mitzuwirken. Gern kannst du uns kontaktieren und ein Teil der Veränderung sein! Wir freuen uns auf Dich!